Ever tried.
Ever failed.
No matter.
Try again.
Fall again.
Fail better.
Samuel Beckett
Zu meiner Ausstellung
"Ich brauche einen trockenwarmen Sommertag mit Zypressen"
in der Arty Farty Galerie im Mai 2025
In der Ausstellung zeige ich überwiegend Arbeiten meiner gegenstandslosen Malerei.
Die Mehrheit der Bilder zeigen keine Landschaft, kein Portrait, kein Stillleben oder ähnliches, so dass gewohnte Anhaltspunkte der Regel nicht greifen können. Stattdessen wird der Betrachter losgelassen, oder besser gesagt herausgefordert. Sein Auge soll frei für Unsagbares werden.
Es entsteht Raum zwischen zwei Gedanken, vielleicht aber auch ein Blick nach Innen.
Farben, Formen und Linien beginnen zu sprechen, wo Worte enden.
Ich wünsche mir einen Betrachter, der nicht fragt:
was ist das? Sondern: was fühle ich?
Ein Farbklang in Ocker, ein zitternder Strich, ein Rhythmus aus Licht und Leere, ein kleines Blau, das Alles will nicht gefallen, sondern berühren.
Nicht das Erkennen zählt, sondern das Erleben.
Es gibt Bilder, die still wirken und doch eine große Lebendigkeit ausstrahlen. Andere pulsieren wie Musik, ohne einen einzigen Ton.
Gegenstandslose Malerei spricht in einer Sprache, die wir nicht gelernt haben, die wir aber doch verstehen, mit dem Körper, dem Herzen, dem Atem.
Manchmal läßt sie uns kalt, manchmal berührt sie uns im tiefsten Inneren, ohne, daß wir sagen könnten, warum.
In meiner Malerei werden Spuren hinterlassen. Meine Bilder sind keine Fenster zur Welt, sondern
Gedächtnisse aus Farbe, Bewegung und Schweigen.
Die scheinbaren Kritzeleien wirken wie von Kindern gemalt, unbeschwert und überraschend. Der
körperliche Einsatz ist zu spüren. Die Linien sind keine Konstruktionen, sondern körperliche Erinnerungen, die wie Einschreibungen unruhig, aber auch flüsternd wirken können.
Jede zittrige Linie, jeder Kringel, jede Übermalung wirkt wie ein Versuch, das Unaussprechliche zu
greifen, wie Liebe, Verlust, Zeit. Und doch bleibt immer etwas offen und unausgesprochen.
Meine Malerei zeigt nicht die Welt, sondern den Menschen dahinter.
Den Zweifel, die Sehnsucht, das Chaos, die Ordnung und die individuelle Freiheit, die immer nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt sind.
Meine Malerei versteht sich nicht als Flucht aus der Wirklichkeit, sondern als der Versuch tiefer in sie einzudringen, jenseits allen Sichtbaren.